In Berlin und im speziellen Friedrichshain und Kreuzberg gibt es etliche Kohlenofenheizungen. Wenn man derzeit durch einige Ecken geht, riecht man diesen besonderen Geruch von Kohleheizungen in Berlins Altbauwohungen. Die wärme der Kohleöfen ist angenehmer, finde ich, als die Zentralheizungen.
Diese Wohnungen sind beliebt, weil besonders günstig. Aber das Geld für die Heizkosten muss auf einen Schlag bezahlt werden und zwar nicht bei der Hausverwaltung… Aber der Winter kommt jetzt in ganz großen Schritten und gerade die neuzugezogenen, die sich das überlegen, sollten sich darüber Gedanken machen, was das alles bedeutet.
Generell muss man bei Kohleheizungswohnungen in verschiedenen Ebenen vorausdenken. Zunächst ist es wichtig, Kohle im Sommer zu kaufen. Denn da ist die Nachfrage geringer und der Preis auch. Ab September / Oktober steigt der Preis dann dramatisch.
Zu den Dingen, die man bei einer Kohleofen Wohnung bedenken muss, kommen auch die Zeit, die man braucht die Kohle hochzuschleppen, Holz oder Grillanzünder (zum anzünden). Außerdem braucht man Lagerplatz für die Kohle, weil man ja nicht jeden Tag runter in den Keller gehen will.
Außerdem ist der Heizvorgang selbst relativ aufwändig. Folgendes Procedere habe ich nach einiger Zeit entwickelt: Am Abend richtet man einen Turm aus Holz Papier und drei vier Kohlenbriketts her. Erst das Holz, in der Mitte Paper und Grillanzünder und darüber die Kohle zu einem Karo gestapelt.
Morgens eine Stunde vor der normalen Aufstehzeit aufstehen, das Ganze anzünden und nur den oberen Schacht zu machen. Bei dem unteren Schacht zieht das Feuer Luft.
Nach dem man aufgestanden ist, schließt man den unteren Schacht. Je nach Kälte wird es dann nach ein bis zwei Stunden warm. Das erlebt man also nicht, aber es ist warm, wenn man nach Hause kommt, dann gleich wieder heizen, damit man es während der Nacht und am Morgen nicht so kalt hat…
Und es ist immer dreckig, wegen der Asche, die man aus dem Ofen nach unten in den Müll bringen muss, da geht immer so einiges verloren…
Kokskohle ist Presskohle und hat einen niedrigeren Brennwert. Hiervon braucht man relativ viel, ich würde sagen. Briketts sind meist besser aber kosten auch mehr, sind aber dennoch zu bevorzugen, weil man muss das ganze ja auch noch schleppen!
Ich habe immer Lausitzer gekauft, diese sind aber auch recht teuer. Das sind Briketts, da gibt es natürlich auch andere Produzenten. Früher hat eine Tonne Kohle ma 150 Euro gekostet, inzwischen liegt der Preis auf Grund eines Zusammenschlusses zweier Firmen (soweit ich mich erinnere) bei knappen 300 Euro.
Bei einer normal isolierten Wohnung braucht man eine halbe bis dreiviertel Tonne Kohle. Also ist es besser gleich zu Anfang ein ganze Tonne zu kaufen, wenn man es noch nicht ausprobiert hat. In einer schlecht isolierten Wohnung in einem harten Winter braucht man mehr als eine Tonne Kohle.
Beim Bestellen der Kohle, (wie gesagt am Besten im Juli) muss man auch einiges beachten. Zunächst sagen nicht alle Kohlelieferanten, dass sie auch ein Weggeld nehmen, also für das Tragen in den Keller extra Geld wollen. Das vorher erfragen und mit in den Vergleichswert einrechnen.
Viele Kohlenlieferanten und bei mir eigentlich immer, versuchen ein paar Kohlen zu wenig zu liefern. Daher muss man immer aufpassen wie ein Luchs. Wasser für die Kohleträger gleich dabei haben und immer mit zählen, wieviele Paletten runter in den Keller gehen. Ein Trick kann sein, dass man leere Paletten hinstellt und dann darauf verweist.
Am Besten auch gebündelt kaufen, denn dann kann man besser mit zählen. 20 Kohlenbriketts ergeben 50 Kilogramm und davon also 20 Fuhren und es ist eine Tonne.
Das Wiegen – wenn es angeboten wird – wird nur einmal exemplarisch gemacht.
Wenn man mitgezählt hat und die Zahl nicht stimmt, kann man auf die vollständige Lieferung bestehen, am Besten einen Zeugen dabei haben. Er könnte ja alles wieder mitnehmen, wenn er will, aber wieder rauftragen wird das niemand…
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Auch wenn es bequem ist: Das vorbereitende Aufschichten von Zeitungspapier, Holz und Kohle ist nicht ratsam. Der meiste Feinstaub ensteht beim Anfeuern der Kohlen, sowohl drinnen wie draussen. Daher die Kohle erst auflegen, wenn das Holz bereits kraeftig brennt, so werden Russpartikel vollstaendiger verbrannt. Besser fuer Eure und der Nachbarn Lungen! Zudem Holz mit der richtigen Restfeuchte und Zeitungspapier lediglich in kleinen Mengen, und schon kann die Wintersaison kommen. Nicht zuletzt: Lieber zweimal moderat, als einmal taeglich volle Pulle heizen: Ein Ofen kann gut speichern, aber wenn die Kapazitaet voll ist, geht die restliche Waerme sonst einfach durch den Schornstein. In den Kachelofen nur Braunkohle: Max. 10 Briketts oder 20 Halbsteine je Feuerung, maximal 2 Feuerungen am Tag. Die Klappen erst schliessen, wenn die Flammen nicht mehr hellgelb lodern, sondern weich orange bzw. blaeulich flackern. Kohlenmonoxid ist kein Spass!
Ich lese hier einige Kommentare und muss leider teilweise wiedersprechen.
1.) Mein Ofenbauer sagt: In den Kachelofen gehören nur Anmachholz und Briketts.
Eierkohle brennt zu heiss und zerstört den Schamott/Lehm. Ebenso falsch ist es, Papier in grossen Mengen zu verbrennen (habe selbst den Fehler gemacht).
2.) In den Kamin gehört Holz, keine Kohle. Den höchsten Brennwert haben Harthölzer, wobei die Restfeuchte des Holzes den Brennwert entscheidend verändert. Ich hatte eine Lieferung Birkenholz (riecht super) war leider nass angeliefert worden und brannte nicht heiss, sondern rauchte stark.
3.) ..... einen Teil dieser Holzlieferung lagerte ich über Sommer trocken und siehe da im folgenden Winter brannte das trockene Birkenholz doppelt so lange und ohne Rauch.
Kaminholz sollte entweder Trockekammergetrocknet sein oder ein zwei Jährchen trocken gelagert... Eiche hat den besten Brennwert, riecht ebenfalls sehr gut und ist (leider) auch das teuerste Brennholz.
Sorry für den Vortrag, aber als Kamin/Kachelofenneuling habe ich Geld und Zeit verschenktm daher hier der gutgemeinte Rat eines "Ofen-Fans". :-)
He, tut mir leid, hab schon soooo lange keinen Kohleofen mehr... Sorry, keine Ahnung..
Danke für die super Tipps
Mich würde es noch interessieren welche Firmen ihr empfehlen könntet ?
Online sind die Preise vergleichsweise zu einem den ch angerufen hab doch recht teuer ...
Kokskohle ist nicht Minderwertig sondern wegen höherem Heizwert für Kachelöfen ungeeignet (kommt nur für Gusskessel infrage) Bei den Presskohlen (Braunkohlebriketts) gibt es zwei heimische Sorten: Union aus dem Rheinischen Revier und Rekord aus der Lausitz. Beide Sorten sind vom Heizwert nahezu gleichwertig. Außerdem gibt es noch welche aus Polen und Tschechien, welche etwas schlechter aber auch günstiger sind.
In der Regel können in Dauerbrandöfen und Kachelöfen auch Eierkohlen (aus Steinkohle / Anthrazit gepresst) verfeuert werden. Sie sind teuerer aber haben auch einen höheren Heizwert und weniger Aschegehalt.
Wenn Unsicherheit bei der gelieferten Menge besteht besser gebündelte Briketts kaufen, da sie werkseitig auf einen 1/2 Zentner abgewogen werden. Die Eierkohlen gibt es auch abgepackt und werden so gelifert. Die fertigen Gebinde sind aber in der Regel teuerer als lose Ware.
Wenn in Kästen geliefert wird sind darin bei 6" Briketts ein Zentner und wenn es 7" Briketts sind, dann können im Kasten auch 1 1/2 Zentner sein.
Nach Möglichkeit alt eingesessene Firmen mit der Lieferung beauftragen und die Nachbarn fragen, wen sie nehmen.
Ich finde die Tipps einfach nur super..
Ziehe im nächten Monat auch in eine Wohnung mit einem Kachelofen in Lichtenberg..
und freu mich schon drauf!!!
Sobald meine ersten Erfahrungen gemacht habe, werde ich es hier berichten! ;-)
schon interessant, dass heutzutage niemand mehr etwas zum Thema Ofenheizungen einfällt.
Gute Tipps. Ich bin fast schon etwas wehmütig, dass ich keine Öfen habe, oder wenigstens einen Kamin...