Die Techniker Krankenkasse hat einen Depressionsatlas erstellt, in dem Berlin nicht so gut abschneidet.
Neben dem Glücksatlas gibt es also auch einen Depressionsatlas, dieses Jahr mit Daten von 2013. Zu den Regionen, wo die meisten Menschen unter Depressionen leiden, gehören Hamburg, Schleswig-Holstein und nicht zuletzt auch Berlin. Erhoben werden die Ausfallzeiten durch Depression.
In Berlin liegt der Depressionsindex bei 1,3, was die Fehltage wegen Depression darstellt. Das bedeutet 7,6 Prozent der Krankheitstage werden wegen einer Depression angegangen. Im Bundesdurchschnitt wird ein Tag im Jahr wegen Depression krank gemeldet. Gegenüber den Daten aus dem Jahr 2000 ist das eine Zunahme von annähernd 70 Prozent.
In Brandenburg hingegen liegt der Durchschnitt bei 1,1 – was ebenfalls leicht erhöht ist. In Baden-Württemberg gibt es, der Studie nach, die geringste Depressionsrate. Je mehr man nach Norden kommt, desto mehr Depression – vor allem in Metropolen.
Jedoch ist die depressionsbedingte Arbeitsunfähigkeit in den letzten Jahren zurückgegangen. Seit 2008 sinkt die Zahl auch in Berlin.
Womit hat das die hohe Depressionszahlen in Berlin zu tun? Hat es also mit Natur, Geld und Sonne zu tun? Immerhin herrscht zum Süden ein Unterschied von circa 20 Minuten was den Sonnenuntergang angeht. Der Süden ist auch reicher als Berlin, jedoch ist die höchste Kaufkraft in Hamburg zu finden, dort leben auch die meisten Superreichen in Deutschland. In dieser Liste von 2012 kommen Bayern und Baden-Württemberg auf die Plätze drei und vier, nach Hessen. Berlin steht auf Platz elf der Liste der reichsten Bundesländer (von bekanntlich 16).
Die Studie ist auch nach Berufsgruppen aufgesplittet. Danach haben vor allem Menschen aus der Pflege- und Erziehungsbranche Depressionsprobleme. Weniger Depression hat man offensichtlich beim Hoch und Tiefbau. Und auch die Berufe aus der Landwirtschaft sind wenig depressionsreich. Das macht die Natur als Faktor vielleicht relevanter.
Leider gibt es keine Aufsplittung innerhalb von Berlin, aber Friedrichshain ist der Bezirk mit geringsten Anteil an Grünflächen und die höchste Bevölkerungsdichte in Berlin. Was nämlich die Bevölkerungsdichte angeht, vielleicht noch ein Faktor, so ist Berlin hier ganz oben, gefolgt von Hamburg. Allerdings trifft es nicht auf Schleswig-Holstein zu.
Die ganze Studie findet man auf den Seiten der TK.
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