Die Astro – Bar: Keine andere Bar in der Simon-Dach-Straße verkörpert meines Erachtens so die Geschichte der letzten Jahre dieser Straße.
Geschichte der Astro-Bar ist die Geschichte der Simon-Dach-Straße
Zu dieser Zeit war Friedrichshain insgesamt noch ein billiger Geheimtipp. Was sich im Laufe der Jahre zu dem Hip-Bezirk werden sollte, wie einst der Prenzlauer Berg und vermutlich auch den Verlauf nehmen wird.
Im Zentrum die Simon-Dach-Straße, wo es zwar schon abzusehen war, dass sich hier immer mehr Kneipen und Cafés ansiedeln werden. Damals war das Netz aber noch nicht so ausgebreitet und man lief Häuserweit ohne eine Bar anzutreffen.
Im Zentrum der Simon-Dach-Straße wiederum stand die Astro-Bar
So gab es früher Leute, die extra dort hingingen, weil man noch hip und szenig sein konnte. Das änderte sich, als immer mehr Touristen von der Sache Wind bekamen und es schließlich als der Szenetreff in allen Touristenmagazinen stand.
Mir völlig nie erschlossen, mochte man Touristen nicht. Sei es aus den schlechten Erfahrungen mit dem Westen? Sei es die Angst vor steigenden Mieten? Ich weiß es nicht, erinnert mich aber stark an die Schwaben-Phobie, die momentan Friedrichshain und Prenzlauer Berg heim sucht. Schrecklich!
Plötzlich fehlte die Szene bzw. spaltete sich und ein Teil verzog sich in die Gärtnerstraße. Dort eröffnete dann die nächste Szene-Kneipe: Das Habermeyer.
Die Subkultur in Friedrichshain hatte sich längst mit den Touristen arrangiert. Das ist aber kein Berliner-Effekt. Selbst in Kleinstädten in Süddeutschland wie Ravensburg oder Mindelheim habe ich sowas erlebt – die Touristen waren Kurgäste, aber das Spiel war dasselbe.
Nichtsdestotrotz war das Habermeyer im Anschluss die angesagte Kneipe – aber nicht in der Simon-Dach-Straße.
Der Kommerz bahnte sich seinen Weg und die Alternative Szene verzog sich in zum Boxhagener Platz (Boxi) oder nördlich auf die Rigaerstraße. Die Szene-Szene wurde zu alt und von einer neuen Generation ersetzt.
Die Astro-Bar und der Kult-Faktor – Atmosphäre und Dekoration
Platz fand man hier nie und ab 22 Uhr musste man schon lange stehen um einen Sitzplatz zu finden. Das hat sich aber bis heute nicht geändert.
Auf Kult getrimmt ist man hier von Vorneherein gewesen. Die Astro-Bar ist Astro: nicht nur auf die Leute sondern auf die Dekoration gemünzt; Alte Astro-Games auf Grünmonitoren bilden den Hauptanker dessen. Entsprechend des Ausdrucks ist alles auf 60er Jahre-Psycho gemünzt.
Alles ist in Rot, bei gedämpften Licht und einem DJ – aber ohne Tanzfläche. Das wirklich schöne an der Bar ist die Kommunikationsstruktur. Hier hat man nicht viel Platz und und muss daher auf den zur Verfügung stehenden Möbel – zum Teil nicht gerade gut erhaltenen Tischen und Hockern und Sofas (aber bequem) – eng zusammenrücken.
Das befördert aber die Kommunikation. Denn glücklich sind die, die einen Platz haben 😉 Und man trifft hier viele Menschen aus allen Ländern an, was ich super finde! Die Astro-Bar ist also wieder der bzw. mein Geheimtipp, denn hier erlebte und erlebt man die lustigsten und interessantesten Dinge – ich hab schon gut gelacht!
In der Astro-Bar darf man übrigens Rauchen
Preise und Adresse der Astro-Bar
Die Preise sind, soweit ich weiß, immernoch die, die es vor der Eurowende hatte. So kostet ein Bier 2,50 Euro – glaube ein Hasseröder. Die Cocktails sind ordentlich gemixt gewesen, früher zumindest.
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