Vor einigen Tagen kam ein Bildband heraus, in dem es Bilder von Berlin der Anfang 70er Jahre gibt – sowohl aus dem Osten, aber vor allem aus dem Westen Berlins.
Gerade war ja erst der Jahrestag der DDR Gründung am 7. Oktober und viele kennen diese Zeit gar nicht mehr – die Trennung von Ost und West – ist ja nun auch schon 25 Jahre her. Vielleicht ist das der Grund warum das Werk nun gerade veröffentlicht wurde.
Das Buch mit dem Titel “Signale des Aufbruchs” zeigt Menschen und Szenen aus Berlin dieser Zeit. Vorgestellt wurde es zu Anfang des Monats im Friedrichshain-Kreuzberg Museum.
[Das Buch ist in englisch und deutsch.]
Die Bilder sind von dem früheren “Zeit” und “Spiegel” Journalisten Siebrand Rehberg, und will mit den Bildern die Stimmung der damaligen Zeit wieder ins Gedächtnis bringen. Dazu zählen Situationen in Berlin, mit den Autos und der Mode von damals.
Das heute so hippe SO36 war zu jener Zeit eher ein Ghetto, teils von Autowracks und ärmlicher Bevölkerung gesäumt. Dem Autor nach, ist es diese Zeit, die den Keim für die Veränderungen der kommenden Dekaden gestreut hat. Übrigens gibt es auch Bilder zum bekannten Rauch-Haus, das Bethanien, der 70er Jahre.
Aus dem Osten und speziell aus Friedrichshain der 70er Jahre, gibt es Impressionen zur Militärparade zum 25. Jahrestag der DDR – 1974 -, sowie den 10. Weltefestspielen 1973. Auf den Bildern ist nicht nur Honecker abgebildet, sondern auch Impressionen abseits der Parade. Aber auch die Wachablösung an der neuen Wache mit NVA Soldaten, hat einen Effekt auf den Sehenden. Aber vor allem die nonverbalen Interaktionen der Menschen im damaligen Berlin sind im Fokus der ausgewählten Bilder.
Natürlich dürfen dem Trennungsthema entsprechend Bilder der Mauer nicht fehlen, wie am Reichstag, in Wedding oder in Neukölln. Auch der Checkpoint Charlie ohne Panzer ist interessantes Bild. Eindrucksvolle Fotos demonstrieren das Leben mit und neben der Mauer auf beiden Seiten, aber vor allem aus einem westlichen Blick.
Mein persönlicher Favorit der Bilder aus “Signale des Aufbruchs” von Siebrand Rehberg, ist das Bild auf Seite 13. Dort spielen drei Kinder vor einer Wand, auf der Che Guevara abgebildet ist und darunter etwas türkisches steht. Nur ein Teil ist lesbar, dort steht “Verdammt sei der Faschisxmus”. Diese Szenerie fand sich 1975 auf der Ecke von Adalbert- und Nanynstraße in Kreuzberg.
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