Urteil im Fall Liebigstraße und die Proteste
Das Landgericht Berlin hat am Mittwoch gegen den Verein der Liebigstraße ein Urteil gefällt. Danach kam es zu Protesten.
Der eine oder die andere wunderte sich am Mittwoch über die viele Polizei in Friedrichshain. Der Grund: Es gab einen Prozess vor dem Landgericht gegen einen Verein aus dem Hause der Liebigstraße.
Das Landgericht hat dem Eigentümer des Hauses recht gegeben, der den Verein aufforderte, das Gebäude zu räumen. Die Beklagten sollen nun 20.000 Euro zahlen. Gegen das Urteil ist Einspruch möglich.
Der Immobilieneigentümer bekundete, er wolle soziale Projekte und Flüchtlinge unterbringen. Dafür müssten die angestammten Anwohnenden vertrieben werden. Es ist abzusehen, dass diese Bekundungen, wenn überhaupt gehalten, dann nur temporärer Natur sind.
Als die Häuser, die in Friedrichshain von der linksalternativen Szene bewohnt sind, nichts wert waren, gab es solche Ansprüche nicht. Jetzt will man die Häuser unbedingt, denn es geht natürlich um einen großen Batzen Geld.
Empört und aus Sorge um die Entwicklung und das mögliche Ende des Vereins in den Räumlichkeiten protestierten am Mittwoch in Friedrichshain Hunderte von Menschen. Wie die Polizei mitteilt, kam es gegen Abend zu Protestaktionen im südlichen Teil von Friedrichshain.
Bei den Protesten von rund 300 Personen, so die Angabe der Polizei, wurden leider drei Polizeikräfte verletzt. Die unangemeldeten Demonstrationszüge waren nicht angemeldet und da sich niemand dafür verantwortlich zeigte, wurden die Menschen auseinandergetrieben. Dabei wurden zwei Polizeikräfte verletzt. Eine Person der Polizei wurde bei einer Überprüfung angegriffen. Im Simon-Dach-Straßen-Kiez wurden Feuerwerkskörper gezündet.
Insgesamt überprüfte die Polizei mit einem übertriebenen Aufgebot von fast 600 Kräften 200 Personen. Es wurden 15 Strafanträge gestellt.
Ich wünschte mir einen solchen Aufwand, wenn die Nazis mal wieder unschuldige Menschen angreifen und verletzten oder Autos in die Luft jagen.