Das SEZ ist m.E. einer der Aufreger des Bezirks und es kommt immer wieder in die Schlagzeilen. Jetzt gibt es offenbar einen Rückzieher des Bezirks.

Die Geschichte um das SEZ zieht sich nun schon seit Jahren hin und immer wieder fragt man sich, was da damals wohl gelaufen ist. Der jetzige Besitzer hatte das Areal für einen symbolischen Euro gekauft und man hatte einen Vertrag geschlossen. Dabei wurde das Wort Hallenbad, das nicht definiert ist, zu einem Treppenwitz Berliner Verwaltungsarbeit. Nach Ansicht des Betreibers hat er die Auflagen erfüllt, aber in den Erwartungen der Menschen spiegelt sich das nicht wider.

Inzwischen hatten schon einige, die darüber berichteten und die Vorgehensweise kritisierten, anwaltliche Post erhalten. So wurde ich bereits freundlich angeschrieben und der Bund der Steuerzahler verklagt. Auch wenn der Betreiber diesen Prozess gegen den Bund der Steuerzahler nicht gewann, stehen seine Chancen wohl besser bei seinem Vorhaben mit dem SEZ.

Dort will der Inhaber eine Anlage erstellen, die zwar auch noch Sport beinhaltet, aber auch Wohnungen und andere Freizeiteinrichtungen. Das jetzige Gebäude soll abgerissen werden. Andere Pläne haben tatsächlich ähnliche Ideen. Doch der Bezirk verweigert dem Inhaber die Bauerlaubnis dafür und stellt ihm immer weitere Hürden in den Weg.

Jetzt, so berichtet die Berliner Woche, gab es zwei nichtöffentliche Sitzungen zu dem Thema. Danach war der Baustadtrat, Panhoff, wohl nicht mehr so davon überzeugt, dass der Bezirk die Vorhaben des Eigentümers des SEZ weiterhin blockieren kann – oder gar, das Areal zurück bekommt. Auch wenn ein solcher Passus in dem Vertrag vermerkt ist, würde das sehr viel mehr Geld kosten. Zudem spricht der Vertrag für den jetzigen Eigentümer, wenngleich dieser wenig rühmlich für die Verwaltung Berlins ist, wie ich finde. Ein solches Filetstück für einen Euro verkauft und nun muss man es an Privat wohl weggeben.

Ein weiteres Schlüsselwort der Diskussion ist der Paragraph 34 des Baugesetzes in Berlin. Danach muss man den üblichen Häusern entsprechend bauen. Dies sei Auslegungssache, so die SPD. Mit Blick auf die Hochhäuser auf der gegenüberliegenden Seite der Landsberger Allee, ist das aber wohl nicht haltbar.

Wenn ich eine Prognose wagen darf, dann wird dort wohl kein Schwimmbad mehr entstehen und das alte SEZ wird wohl bald abgerissen werden.

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