Der westliche Teil des RAW Geländes ist verkauft worden und die Kurth-Investoren wollen das Gelände nun ausbauen.

Seit einigen Wochen gehört der westliche Teil des RAW Geländes den beiden Kurths, die auch einige Mietswohnungen ihr Eigen nennen. Der erworbene Bereich des RAW Geländes von der Warschauer Straße bis zur Dirschauer Straße, entlang der Revaler Straße, umfasst 52.000 Quadratmeter.

Es sei genug Platz da, um weitere Gebäude zu bauen, so die beiden Investoren. Doch davon sind nicht alle Beteiligten begeistert. So ist wohl auch vorgesehen, dass der RAW Tempel verkleinert wird. Einige Gebäude stehen unter Denkmalschutz, dazu auch die Bauten des RAW Tempels. Sie werden saniert, aber dann andersweitig vermietet.

Die Investoren wollen auf dem Gelände noch mehr Freizeitaktivitäten anbieten, aber auch Geschäfte und Büroräume. Jedoch sollen keine Wohnungen auf dem Gelände entstehen, was die vorherige Eigentümerin, die BNRE Gesellschaft, umsetzen wollte. Die Kurths haben zum Kaufpreis keine Angabe gemacht, jedoch kursieren Zahlen von 20 bis 25 Millionen Euro durch die Gerüchteküche.

Die Kulturinitiative des RAW lehnt eine derartige Bebauung auch ab und fordert mehr Grünflächen. Friedrichshain hat im Verhältnis zu den Einwohnenden die geringste Menge an Grünflächen in ganz Berlin. Doch die Investoren wollen nicht nur die alten Gebäude sanieren, sondern vor allem neue Gebäude hochziehen. Schließlich müssen sich die Millionen für den Kauf amortisieren, was vor allem aus Mieteinnahmen generiert werden soll. Kritische Stimmen glauben die Gebäude auf dem RAW Gelände werden sich vervierfachen.

Schon seit bestimmt 15 Jahren streiten sich Bezirk, Investierende und die Mietenden um die Nutzung des Geländes, das sich als Partyhochburg immer weiter etabliert hat und inzwischen eine Reihe von Bars, Clubs und Sportmöglichkeiten wie Klettern oder Skaten beherbergt.

Es soll also eine Freizeitmeile werden und vermutlich etwas weniger “schmutzig”, so denke ich mir das. Aber wenn man den alternativen Touch verliert, so steht man früher oder später in der Konkurrenz zum Mercedes-Land, wo ebenfalls eine Freizeitmeile entstehen soll. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass man hier nicht auf die alternative Szene setzt.

admin

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