Keiner findet es gut, aber es gab einen Bescheid: Der Holzmarkt soll eine Nachtruhe ab 21 Uhr einhalten.

Dort wo die S-Bahn über die Holzmarktstraße führt, beginnt das sogenannte Holzmarkt Areal. Hier gibt es vor allem Gastronomie und diese lockt viele Menschen an. Wo viele Menschen auf einen Haufen zusammen kommen, geht es oftmals lauter einher, als anderswo.

Spree-am-Holzmarkt-S-Bahntrasse

Man könnte doch meinen, dass gerade hier – wo S-Bahn und dreispurige Autostraße zusammen kommen, die Lärmbelastung für andere gering ist. Doch weit gefehlt, die Anwohnenden klagten zu oft über den Lärm, sodass das Ordnungsamt einen Bescheid erstellte. Danach muss die Nachtruhe im Holzmarkt um 21 Uhr gewährleistet sein.

Würde man diese Begrenzung nicht einhalten, so das Ordnungsamt, könnte sich das Negativ auf eine weitere Nutzungsgenehmigung auswirken. Seit dem 5. Juni ist dem nun so und auch die Bezirksverordnetenversammlung befasste sich mit dem Thema.

Einheitlich – mit Ausnahme der “AfD” und den Grünen – forderte die BVV die Rücknahme dieser Beschränkung. Des Weiteren will man bis zum nächsten BVV-Termin die Begründung für diesen Entscheid erfahren. Auch der Baustadtrat Florian Schmidt sah sich der Kritik ausgesetzt, obwohl das Ordnungsamt dem Bezirksstadtrat Andy Hehmke (SPD) untersteht. Dieser verwies aber auf den Baustadtrat und auch andere kritisierten dessen Verhalten in diesem Zusammenhang.

Inzwischen hat der Baustadtrat Schmidt eine Stellungnahme dazu herausgegeben. Er sei absoluter Befürworter des Projekts und keine Abteilung, die ihm untersteht, war an der Entscheidung beteiligt. Er sei nicht mal informiert gewesen. Die Probleme bezüglich der Baugenehmigungen auf dem Holzmarkt sehe er als lösbar an.

Auch die Berliner Clubkommission schaltete sich ein und forderte, dass die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) die Sache in die Hand nehmen solle. Die nächste BVV-Sitzung findet erst wieder am 14. August statt.

UPDATE 17.6.19: Die Sperrstunden-Regelung ist zum 31 . Oktober 2019 ausgesetzt.

admin

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