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Widersprüchlichkeiten beim Finanzamt

Dieses Jahr wollte ich es schon im Januar abgeben: Die Steuererklärung, doch dank des Finanzamts ist immer noch nichts geregelt.

Ich muss zugeben ich hatte schon einige Probleme mit dem Finanzamt, das für Friedrichshain zuständig ist. Jetzt ist es ja das Finanzamt Friedrichshain-Kreuzberg, früher war es aber mal das Finanzamt Prenzlauer Berg. Damals habe ich das erste Mal Elster ausprobiert und es wurde prompt nichts übermittelt, wobei der Postweg auch nicht erfolgreicher war. Erst als ich ankündigte, dass ich es erneut ausfülle, dann aber eine Zugangsbestätigung haben wolle, fand man plötzlich meine Akten.

Die Zeiten haben sich geändert und inzwischen darf man seine Steuerunterlagen nur noch digital abgeben. Doch Kleinunternehmer – dazu zähle ich auch – dürfen ihre Gewinn-Verlust-Bescheinigung formlos so abgeben, als beispielsweise Excel-Tabelle.  Also habe ich im Januar bereits alles zusammen gerechnet und die Excel Tabelle samt Formularen abgegeben. Voller Stolz auf die frühe Tat, wähnte ich mich in dem Erfolg, dieses Jahr es nicht erst auf den letzten Drücker gemacht zu haben. Dann kam Post vom Finanzamt.

Da ich die Formulare analog ausgefüllt habe, es aber seit 2011 eine gesetzliche Verpflichtung gäbe, dies elektronisch zu übermitteln, sei meine in “Papierform” abgegebene Steuererklärung unwirksam, was gleich bedeutend mit nichtig ist. Es ist also so, als hätte ich sie nie abgegeben. Aber ich hatte ja auch die Excel-Tabelle beigefügt.

Okay, also dann doch mit Elster. Zuerst war ich schon etwas verwirrt, weil im Sicherheitszertifikat “Bayrisches Finanzamt” stand. Aber nach minutenlanger anderer Suche nach Elster in Berlin fand ich nichts. Tatsächlich ist Elster beim bayrischen Finanzamt auszufüllen.

Als ich dann bei der Eingabe im Elster-Programm war, fand ich wieder den Satz, dass Kleinunternehmer die Steuerunterlagen formlos und analog abgeben können. Also schrieb ich erneut dem Finanzamt und kopierte den Satz aus dem staatlichen Elster-Programm hinzu.

Die Antwort kam eine Woche später und da war ich baff! Die zitierte Stelle sei zutreffen, allerdings hätte ich ja bereits die Formulare ausgefüllt. !?!??!???!!?! Ich wäre verpflichtet die digitale Steuererklärung vorzunehmen – was bedeutet: alles nochmal eintragen. Stundenlange Arbeit, die mir niemand bezahlt.

Jetzt warte ich auf die Antwort meines erneuten Schreiben: Wenn meine analoge, in “Papierform” abgegebene Steuererklärung unwirksam und nichtig sei, wieso kann meine formlose Gewinn-Verlust-Rechnung nicht akzeptiert werden?

Was soll das? Meiner Meinung widersprechen sich die Leute im Finanzamt hier doch. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, man will Zeit gewinnen? Liegt der Grund darin, dass man so wenig Personal hat, dass man erst mal diejenigen bearbeitet, die mehr Geld einbringen?

… to be continued…

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