Ferienwohnungen, Milieuschutz & die Anzeige

Die Mietpreise in Berlin steigen und viele nutzen Berlins Attraktion unter Touris, um ihre Wohnung an diese zu vermieten. Nun ist der Bezirk den Ferienwohnungen-Anbietern hinter her…

Die Idee hinter diesem Verbot, die Wohnung als Ferienwohnung an Touristen zu vermieten, ist es, den Wohnungsmarkt entlasten. Es gab und gibt vermutlich immernoch Beispiele, bei denen die Leute extra sogar Wohnungen anmieteten und an Touris vermieteten.

Da kann man recht viel Geld machen. Angenommen, man mietet eine Wohnung für (gedachter Preis) 500 Euro an und richtet sie mit 1.000 Euro mit Ikea Möbeln ein. Wenn man die Wohnung an Urlaubende für 50 Euro pro Tag vermietet (bei einer gedachten Buchungsauslastung von zwei Drittel des Monats) hat man 1.000 Euro im ersten Monat. Die Ferienwohnungen in Friedrichshain beispielsweise kosten zwischen 25 Euro und 90 Euro pro Tag. Nach dem zweiten Monat macht man Gewinn, obgleich noch Steuern hinzukommen. Die Zweitwohnungssteuer in Berlin kostet  5 Prozent der Nettokaltmiete, andere Steuern kommen aber noch hinzu.

Nach Angaben des Senats soll es rund 12.000 Wohnungen dieser Wohnungen geben. Der Verband der Ferienwohnungsbetreibenden sagt, die Auswirkungen seien zu gering, es seien außerdem nur 8.500 Wohnungen. Aber es gibt 40.000 Menschen die pro Jahr nach Berlin ziehen.

Wie hoch ist wohl die Anzahl der Leute, die das schwarz machen und wenn man es nicht anmeldet, zahlt man auch keine Steuern – und das kann ja echt nicht angehen!

Das Problem dabei ist allerdings: Wie soll man diese Wohnungen ausmachen können? Auf der offiziellen Website (die ich mit Sicherheit nicht verlinke) kann man solche Wohnungen anzeigen – es lebe der Denunziant.  Dabei, so kann ich mir vorstellen, versucht der eine oder die andere bestimmt einen ungeliebten Nachbarn loszuwerden. Dass sowas vom Berliner Senat gefördert wird, finde ich mehr als nur erstaunlich. Daher, möchte ich denen mal einen Tipp geben: Wenn die Wohnung niemand findet, kann sie keiner als Ferienwohnung mieten, also stellt man sich doch mal die Frage: Wie finden die Touris solche Wohnungen? Ahhh!!!

Vielleicht sollte mal auch den Investoren die Vorstellung einzuimpfen, dass Eigentum verpflichtet, wie es auch im Grundgesetz steht – vor allem bei Eigentum an Immobilien. Und wie aussieht kommen ja immer mehr Investoren nach Berlin. Schön! Also lasst sie uns in das Gemeinwesen aufnehmen und wer das große Geld hat, “darf auch gerne mal eine Runde ausgeben!”. Es muss ja nicht unbedingt nur um die Maximierung des Profits gehen!

admin

Recent Posts

Ein Jahr Wegner im (Schwarz-) Roten Rathaus: Chefsache Digitale Verwaltung

Berlin! Es war einmal das utopische Versprechen. Wie könnte es nur je brechen? Natürlich war…

2 Wochen ago

Der Wilde Osten: CDU vs Internet – Wir nehmen in 30 Jahren Kontakt auf

Das Internet – unendliche Weiten. Und was diese Zeit angeht, zu weit für einige Köpfchen.…

1 Monat ago

Facebooks neue Trolls | Einfach nur schlechte Stimmung verbreiten

Eine neue Troll-Form ist mir auf Facebook aufgefallen, allerdings ist das nur eine vorläufige These:…

2 Monaten ago

Was ist nur aus dem Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” geworden?

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hat deutlich an Qualität eingebüßt und ist offenkundig zum Sprachrohr des…

3 Monaten ago

SPD Mitgliederentscheid | Aus der Giffey-Katastrophe lernen?

Es stellt sich nunmehr die Frage, ist die SPD lernfähig? Ich glaube nicht, aber falls…

3 Monaten ago

Kai Wegners Opportunismus und die AfD-Kooperationsfrage der Berliner CDU

Der oberste Dienstherr von Berlin, Kai Wegener, zeigt sich im demokratischen Kleid und beklagt den…

3 Monaten ago