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Momentaufnahme Warschauer Straße

Die Warschauer Straße ist berlinweit bekannt – vor allem wegen der häufigen Staus, aber es birgt einen Mikrokosmos.

Immer wieder wird auf der Warschauer Straße gebaut und das ist das, was den meisten Menschen wohl in den Sinn kommt, wenn sie an diese Straße denken. Selbst der S-Bahnhof ist eine ewige Baustelle. Doch die Warschauer Straße hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert – muss ja, bei soviel Bautätigkeit.

Vor etwa zehn Jahren war die Warschauer Straße vor allem hässlich. Obwohl es eine der wichtigsten, oder vielleicht auch, weil es einer der befahrensten Straßen des Bezirks ist, fanden sich hier nur wenige Geschäfte. Inzwischen hat die Warschauer Straße zu einem wahren Mikrokosmos entwickelt.

Seien es die Photoautomaten, die entlang der Straße stehen oder die vielen Cafés – auf der Warschauer Straße wurde es zunehmend hip. Hostels und Hotels gab es hier schon früh, aber die Anzahl hat sich erhöht, wie ich finde. Dagegen formiert sich in jüngster Zeit auch einiger Protest.

Anders als beispielsweise in der Simon-Dach-Straße hat die Warschauer Straße noch eine große Anzahl von Handwerksgeschäften. Früher gab es an der Ecke zur Frankfurter Allee auch einen Schuhmacher, der aber sehr unfreundlich und pampig war. Der ist weg, aber es gibt noch eine Maßschneiderei (die auch Schuhe repariert) oder einen Schlüsseldienst. Das ganze Angebot findet sich natürlich auch im Internet. Wobei man sich gerade bei Schlüsseldiensten vor Scharlatanen in Acht nehmen muss. Daher rät die Verbraucherzentrale zu ansässigen Firmen und die kann man ja auf den entsprechenden Seiten finden. Und es gibt dort auch, solange ich mich zurückerinnern kann, einen Juwelier, also auch Luxuswaren für den dickeren Geldbeutel. Also alle Schichten finden hier etwas.

Auf der Warschauer Straße entwickelt sich immer mehr ein neues Stückchen Friedrichshain und das grenzt sich von der Gastro-Ecke, zwei Straßen weiter, ab. Obgleich es auch hier viel zu Essen gibt und auch Lebensmittel-Läden, wie der Nuss-Spezialist.

Und selbstverständlich haben die Touris diese Ecke auch längst für sich entdeckt. Die Straße hinauflaufend, hört man alle möglichen Sprachen. Am Wochenende tummelt sich das Partyvolk in der Ecke Revaler und man Straßenbands spielen des Öfteren vor dem U-Bahnhof Warschauer Straße. Auf den Treppen am Frankfurter Tor kann man schön in der Sonne sitzen und auch einen Döner findet man in der Straße noch.

Strassenband U-Bahnhof Warschauer Strasse

Auf der Mitte der Straße, zieht sich ein kleiner Fußweg durch die gesamte Strecke, gesäumt von Bäumen. Am südlichen Ende trifft sich die hiesige Skaterszene und probt ihre Künste. Diese Subkultur lebt hier auch schon seit Jahren, auch wenn sie seit dem neuen Skateplatz seltener auf der Warschauer Straße anzutreffen sind. Auf dem Weg befindet sich zudem der Mittelpunkt von Friedrichshain.

admin

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