Verkehrsführung auf der Frankfurter Allee

Auf Senatsebene überlegt man derzeit in die Verkehrsführung der Frankfurter Allee einzugreifen.

Schon seit 2009 nun rege ich mich auch auf dem Friedrichshainblog darüber auf, wie sich auf der Frankfurter Allee der Radverkehr durch die Leute drängen muss. Auf der Höhe der Samariterstraße beispielsweise ist der Radweg vielleicht 50 Zentimeter (vielleicht ein paar Zentimeter mehr) breit. Dem nicht genug steigen die  Leute dort aus der U-Bahn und stehen unvermittelt auf dem Radweg. Diese rechnen nicht damit und dennoch müssen die Radfahrenden in die Eisen steigen.

 Gerade an der Strecke würde es mir ja schon reichen, wenn man den Radverkehr nur kurze Zeit – für den Ausstieg der U-Bahn – auf die Straße verlegen würde. So hat man es auch recht gut, wie ich finde, bei der Paradestraße am Tempelhofer Damm gemacht.

Aber nun überlegt man auf Senatsebene, denn die Frankfurter Allee ist ja eine Bundesstraße, da es dem übergeordneten Straßennetz von Berlin deren Sache ist. Eine Analyse soll zeigen, ob es sinnvoll wäre einen ganzen Fahrstreifen zum Radweg zu machen – allerdings nur in eine Richtung: Nach Osten. (Müssten sich die Radfahrenden der Richtungen sich dann die Fahrbahn teilen?). Der Streifen soll auf der Höhe der Niederbarnimstraße beginnen. Auch andere Verkehrsleitinstrumente werden angedacht, so beispielsweise Geschwindigkeitsschwellen.

Mit einer Verringerung der Fahrbahnen müsste man aber wohl auch mit mehr Staus rechnen, denn der Verkehr auf der Straße ist zu Stoßzeiten enorm. Nicht ohne Grund ist hier auch so eine hohe Feinstaubbelastung. Möglich wäre dafür auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. Es gibt einige Studien, die darauf hinweisen, dass eine geringere Geschwindigkeit den Verkehrsfluss erhöht. Die Idee des Radstreifens auf der Frankfurter Allee soll zunächst als Testfeld im kommenden Jahr etabliert werden.

Denn auch der Radverkehr entlang der Strecke ist beachtlich. So schafft man es nicht mal über die grüne Phase der Ampel, weil die Räder vor Dir erst noch rüber müssen. Und wenn man dann endlich an der Ampel angekommen ist, wird diese wieder rot. In vielen Teilen Berlins sind die Radwege eher Hoppelstrecken, die man mit einem Fahrradkorb nur langsam befahren kann, sonst fällt das Transportierte heraus. Einen solchen Zustand traut man den Autofahrenden in Berlin nicht zu – zumindest nicht in dem Ausmaß.

admin

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  • Die dritte Spur in Richtung stadtauswärts dient aktuell ab Höhe der NIederbarnimstrasse bis zur Jessnerstrasse primär sowieso nur als Parkplatz. Entsprechend halte ich den Einfluss auf den Verkehrsfluss nur gering, sofern die Spur zum Radweg wird.

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