Nachverdichtung Friedrichshain-West

Eine Ausstellung am Franz-Mehring-Platz informiert über die Nachverdichtung in Friedrichshain-West.

In Friedrichshain wollen viele Menschen leben. Es ist zentral gelegen, liberal und eine Party-Gegend. Friedrichshain gehört nicht nur deswegen zu den am dichtesten bebauten Gebiete in Berlin und dennoch wird eine weitere Verdichtung ins Auge gefasst. Denn viele fordern mehr Bebauung, um die Wohnungsnot in den Griff zu bekommen.

Auf den Weg zur Nachverdichtung will die Bezirksregierung möglichst viele Menschen mitnehmen und möglichst viele Ansichten einfließen lassen. Denn es gibt auch viel Protest gegen die Nachverdichtung und die Kritikpunkte hängen sich an Verträglichkeit und Lebensqualität auf. Vor allem das Aktionsbündnis Lebenswertes Wohnen in Friedrichshain-West führt den Protest an. Ihnen geht es vor allem um die Vermeidung von Hochhäusern im Kiez.

Unter der Leitung der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), wozu auch die WBF inzwischen gehört, wurde die Nachverdichtung bereits seit 2014 geplant. Ursprünglich sollten sieben Hochhäuser im Bereich der Karl-Marx-Allee errichtet werden, wofür man Grünflächen opfern wollte. Nachdem die SPD, die Grünen und die Linke an die Regierung kamen, wurde das Projekt zurückgestuft und nun neu aufgelegt.

Denn es sollte eine umfangreiche Beteiligung der Anwohnenden gewährleistet werden. Dafür hat man nun eine Ausstellung eröffnet, in der die Pläne ausgestellt werden. Die Menschen im Bezirk können sich diesbezüglich äußern und ihre Vorstellungen einbringen. Dieser Zeitraum ist auf ein Jahr terminiert.

Auf Tafeln werden die Maßnahmen erklärt, die in die Kieze Andreas-, Barnim-, Karl-Marx-Allee-Bereich unterteilt sind. Die Projekte sind zudem in Themen, wie Umweltverträglichkeit, Sozialstruktur, Mobilität und Infrastruktur aufgedröselt. Wie viele neue Wohnungen, Grünflächen, Läden und Verkehrsmaßnahmen dann entstehen und ergriffen werden, soll ergebnisoffen diskutiert werden können. Diese Resultate des Diskurses werden dann in Verträgen schriftlich fixiert.

Um das Angebot aufzulockern, finden im Rahmen der Nachverdichtung auch Festivitäten und Workshops statt. Der Start der Nachverdichtung ist dann ab 2020 möglich.

Die Ausstellung, die bereits vorletzten Montag eröffnet wurde, ist für alle Interessierten offen und wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in Kooperation mit dem Bezirksamt organisiert.

Wo ist die Ausstellung zu sehen?

  • Neues Deutschland
  • Franz-Mehring-Platz 1
  • 10243 Berlin-Friedrichshain
  • täglich 24 Stunden lang
  • Eintritt ist kostenlos und barrierefrei
  • Homepage
admin

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  • Eine Nachverdichtung in Friedrichshain-West, in diesem Umfang, so wie sie bisher geplant war ist unverantwortlich.
    Man sieht zwischen den Hochhäusern Grünflächen, Spielplätze und Park- und Müllplätze.
    Man vergisst aber, es sind Hochhäuser mit vielen Aufgängen. Es sind Hunderte von Menschen jeden Alters mit ihren Bedürfnissen.
    Die Infrastruktur (Schulen, Sportplätze, Schwimmhalle, Kitas, Fachärzte) ist zum Teil jetzt schon überlastet, oder unterversorgt. Für einige medizinische Versorgungen bleibt nur die Notaufnahme des Krankenhauses Friedrichshain (z.B. Chirurgie, Kinderarzt).
    Man Nachverdichten um weitere hunderte Menschen in diesem Gebiet Wohnraum zu geben, ohne für die erforderliche Infrastruktur sorgen zu können.
    Der Platz für die Nachverdichtung nimmt man sich von der erweiterten Infrastruktur: Grünflächen, Spielplätze und Park- und Müllplätze. Haben die Anwohner nicht ein recht auf diese Räume?
    Man glaubt der Park Friedrichshain ersetzt die Grünflächen, welche man opfern will.
    Mittlerweile ist er überlaufen und verdreckt.
    Er wird nicht nur von den Friedrichshainer sondern auch noch mehr von den Anwohner des Prenzlauer Berges und Mitte genutzt. Dieses Grün reicht bei weitem nicht aus. Und der Gedanke die Friedhöfe, als Erholungs- und Partyraum zu öffnen, ist pietätlos.
    Nach meiner Meinung sollte eine Nachverdichtung nur geringfügig und behutsam erfolgen.
    Es muss Infrastruktur erhalten und für die nötige gesorgt werden.

    mit freundlichen Grüßen
    Sylvia Dornbusch

    • Hallo! Ich sehe das in Teilen ähnlich, jedoch finde ich Friedhöfe kann man durchaus anders nutzen.

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