Stadtgerechter Tourismus und die Ausgaben

Eine Anfrage in der BVV widmete sich dem Tourismus und den Ausgaben für dessen Förderung.

Der Tourismus in Berlin polarisiert die Gemüter. Einerseits verfügt Berlin nun mal über keine Bodenschätze oder ähnliches und lebt nicht zuletzt vom Tourismus. In Friedrichshain-Kreuzberg bezieht sich der Tourismus aber vor allem die Partyfreunde und das sorgt andererseits für Lärm und einer Verschmutzung. Daher hat man sich im Bezirk für einen sogenannten stadtverträglichen Tourismus entschieden.

Es gab Projekte mit Pantomimen, die die Leute dazu bewegen sollten, sich ruhiger zu verhalten. Es war die bekannteste der Maßnahmen zum stadtverträglichen Tourismus. Das Ziel wurde jedoch nur mäßig erreicht, wobei es in Kreuzberg eher angenommen wurde als in Friedrichshain. Hier ist der Hotspot die Simon-Dach-Straße.

Die Maßnahmen wurden über die letzten zwei Jahre mit 40.000 Euro bezuschusst. Das war zumindest das Budget des Bezirks dafür. Weitere Beträge, wie die für die Clubkommission, sind dabei nicht enthalten. Die Vergabe der finanziellen Mittel erfolgte durch die sogenannte Arbeitsgrupe Tourismus.

Der Fokus der Ausgaben lag 2017 auf den Bereichen Mediation, Moderation und Kommunikation. Dabei hat man den Blick auf das Gebiet um die Simon-Dach-Straße gerichtet. Außerdem wurden Gelder für das Corporate Design  fair.kiez ausgeben. Im letzten Jahr hat man sich auf eine Erfassung der Bereiche konzentriert. Darüber hinaus wurden die Konzepte von 2017 weitergeführt.

Der Sinn der Übung ist es, den Tourismus in seiner Vielfalt zu erhalten. Diesbezüglich will man die verschiedenen Interessen miteinander besprechen, eine schnelle Reaktion von Konflikten und eine Sensibilisierung der Gäste erreichen. Jedoch betrachtet man die finanziellen Mittel als nicht ausreichend. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine Kontinuität der Bereitstellung der Mittel gibt.

Diese ergeben sich im Übrigen per Antrag aus der City Tax. Von Bezirksseite her hat man zudem Personal für die Umsetzung eingesetzt. Außerdem bezahlt der Bezirk die Müllentsorgung, die anteilig auch durch den Tourismus entsteht.

BVV Protokoll

admin

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  • Ich glaube das mit den Pantomimen ist ausgelaufen. Hat offenbar eh nicht so viel gebracht...

  • Schön, es gibt die Kommentarfunktion wieder! :) Schade, dass es kaum noch Restaurantkritiken gibt, die fand ich immer sehr hilfreich. Aber so weiß mann wenigstens, was abgeht im Bezirk. Die Pantomimen hab ich schon lange nicht mehr jesehen, gibts die noch?

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