Berlin sollte Böllerei zum Jahreswechsel verbieten
Es könnte das erste Jahr ohne die alles verpestenden Böller werden, wenn auch aus Corona-Gründen.
Offiziell soll es kein Böllerverbot geben. Nicht mal jetzt, wo wir echt andere Probleme haben, soll es ein Böllerverbot geben. Die Partys sind zwar abgesagt, aber nur in einigen Straßen und Plätzen darf man (wie es auch schon letztes Jahr war) nicht böllern. Dabei sind es so viele Gründe, die ein Böllerverbot verlangen.
Die Gesundheit der Menschen, die dramatische Luftverschlechterung, dass die Tiere das nicht so gut wegstecken können, sind wohl wichtige Gründe und hinzu kommt auch nochCorona.
Zu Silvester sind die Notaufnahmen der Krankenhäuser voll und die meisten Fälle sind keine Alkoholüberdosis, sondern weil sie die Menschen mit den Böllern regelmäßig Körperteile wegsprengen. Das überfordert das Gesundheitssystem und daher sollten die Böller zumindest für den Jahreswechsel 2020 / 2021 verboten werden.
Vielleicht, so meine Hoffnung, bemerken selbst die Konservativsten, dass es auch ohne Böllern geht und die Luft zu Silvester weniger stickig und lungenzerstörend ist. Zumal die meisten Menschen von ihren Böllern wegen des Nebels sowieso nichts sehen.
Der Bezug zur Solidarität ist, dass viele Leute schon gestresst sind, von den Anti-Corona Maßnahmen. Die Leute die sowieso schon denken, dass die Regierung zu viel eingreift, werden bei noch mehr Einschränkungen irgendwann “bockig”.
Das ist zumindest was ich in meinem Umfeld wahrnehme. Mir persönlich ist das Ballern egal. Aber das als vermeintliche Tradition abzutun, ist schon etwas ignorant. Das machen ein Großteil der Menschen ihr gesamtes Leben an Silvester.
Die Gefahren von Feinstaub beziehen sich meines Wissens nach, aber nicht auf eine einmalige Dosis, sondern auf regelmäßige Belastungen.
Die Solidarität hat mit dem Böllern nicht zu tun, man verbietet auch mit 150 km/h durch die Stadt zu brettern. Vieles wird eingeschränkt, damit wir mit einander leben können.
Sich hinter einer Tradition zu verstecken, um seinen Willen durchzudrücken, ist m.E. ignorant. Egal ob Lungen schaden nehmen, ob Tiere durchdrehen und die Umwelt den Bach runter geht, Hauptsache ich kann meine Schubkarre voll Böller zünden. Und wenn es nur 5 Prozent wären, die die Notaufnahme blockieren, wo bleibt die Solidarität mit den Leuten, die das aufnehmen müssen, statt lieber selbst das Neujahr zu feiern?
Gerade in Berlin ist der Feinstaub keine einmalige Sache und eine so hohe Konzentration ist schon beim ersten Mal schädlich. Lauf doch mal in einem Nicht-Corona-Jahr den Volkspark rauf und runter und sag mir, dass Deine Lunge keinen Schaden genommen hat.
Hi,
laut Aussage von Vivantes sind nur 5% der Fälle an Silvester Böllerunfälle.
Und wenn die Lunge wegen 3 Stunden Geböller wirklich Schaden nehmen sollte, hätte die Menschheit bis heute nicht überlebt.
Rein massenpsychologisch ist es glaube ich kein gutes Jahr um den Leuten in Ihre Traditionen reinzuregieren. Wir brauchen jedes Quäntchen Solidarität, das noch da ist.
Solong – frohes Fest.
Hi.
Ich finde das Argument zieht nicht. Es geht ja nicht darum, dass die Menschen tot umfallen. Aber es ist doch wohl bis in alle Ecken vorgedrungen, dass Feinstaub den Körper schadet. Man stirbt ja auch nicht an einer Zigarette. Die Feinstaubkonzentration zu Silvester ist exorbitant hoch. In Friedrichshain Frankfurter Allee waren es zu Silvester 2019 853 Mikrogramm pro M³. Und schlechte Luft ist die Größte Gefahr für Gesundheit in der EU.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Feinstaub-Gefahr-fuer-Lunge-Herz-und-Gefaesse,feinstaub134.html
https://www.morgenpost.de/berlin/article216121017/Zu-Silvester-gab-es-in-Berlin-den-meisten-Feinstaub.html
https://www.sueddeutsche.de/wissen/luftverschmutzung-todesfaelle-eu-umweltbedrohung-1.5024275
Und das alles nur, weil man eine vermeintliche Tradition anders gestalten will? Die Leute feuern ja nicht nur einen Böller ab. Es werden Schubkarren an Feuerwerk angeschleppt. Lieber doch ein Richtiges von den Bezirken und gut.
Und den Bezug zur Solidarität verstehe ich gar nicht?!…