Wenn der Braune Dreck wieder an der Oberfläche schwimmt (ein Gedicht)
Im Angesicht des aufsteigenden Faschismus möchte ich als gewissermaßenes Nachtreten kundtun, dass ich schon lange davor gewarnt habe. Daher habe ich ein kleines Poem geschrieben, um meinem Frust bezüglich der aktuellen und absehbaren Entwicklungen Ausdruck zu verleihen.
Oh, ich warnte.
Sie verschwimmt die klare Kante.
Mit der Wirtschaftsanbetung weckte man die totgeglaubten braunen Umtriebe.
Viele sahen zu und entgegneten: Das ist doch übertrieben.
Doch der Hinweise gab es so viele.
Und ganz offenkundig waren ihre Ziele!
Keine Wutbürger, keine Abgehängten,
Der alte Witz von Ehre, der Gekränkten.
Auferstanden der Nazigeist aus der neoliberalen Flasche.
Und doch: Kein Zweifel im alten Vokabulaire,
Kein Zweifel in der Asylheim-Asche,
Schnell vergessenes Zweifeln: Oh, ein Todestäter.
Ich tobte angesichts derer, die den Anfang gewährten.
Ach, Sie waren beschäftigt mit dem Job, dem Bewährten.
Für den Luxus selbstverständlich, nicht fürs Überleben.
Gegen den neoliberalen Geist hilft leider nicht mal kleben.
Die Skepsis derart ausgesetzt,
war es, als hätte die Sepsis eingesetzt.
Ich blickte zurück und wusste,
es ist der falsche Weg.
Doch die richtige Gesellschaft kuschte
anstatt der Wehklage vom braunen Dreck.
Gewiss, er war in Schwarz getarnt.
Doch es war dort ewiglich ein Schimmer
Seltendummer Quatsch, man werde nur umgarnt.
Gewiss ist auch, es war da schon immer.
Denn wer nur ein Stückchen des Wegs geht nach rechts,
endet immer im Schlachtfeld, wo die Krähe krächzt,
und der Unterschicht das Fleisch vom Knochen frisst.
Dumm ist, wer nicht versteht, dass alles rechts immer auf die Gemeinschaft pisst!
Wenn man in Deutschland nach dem Aufstieg der “AfD” überhaupt noch ein Gedicht schreiben darf, dann ein solches. Frei nach Adorno.