Reisetrend Abgeschiedenheit
Gerade die Leute in Berlin frönen einem neuen Reisetrend: Abgeschiedenheit in der Natur.
Wer in Berlin und vor allem bei uns im Bezirk wohnt, hat Trubel den ganzen Tag. Der Verkehr, die Partys, die vielen Leute auf engem Raum und der manchmal doch lärmende Nachbar. Berlin ist die größte Stadt Deutschlands und in Friedrichshain-Kreuzberg ist dann auch das Zentrum dieser Metropole – nicht nur geografisch. Hier geht es richtig ab und das ist der Grund, warum so viele Menschen ihren Urlaub hier verbringen.
Die Menschen in Berlin aber mögen es im Urlaub – so meine Wahrnehmung – eher ruhig und beschaulich. Vor allem mit steigendem Alter und vielleicht auch wegen der Kinder. Manche fahren anlässlich der großen Events sogar extra weg. Sicherlich fährt man gerne auch mal in eine andere Großstadt, aber die Natur lockt doch auch den einen oder die andere. Die Parks können das kaum ersetzen. Manche fahren an die Ostsee und andere – und das ist wohl ein neuer Trend – fahren tief in die Pampa.
Die Rückkehr zu Natur ist vielleicht auch Trend der Zeit. Die Fridays for Future-Bewegung ist ja nur die Spitze eines grünen Grundgefühls, das von allen Seiten auf uns hereinbricht. Die Insekten sterben (nie hätte ich früher geglaubt dass das möglich ist), die Vögel darben hinterher und letztlich trifft es uns. Es wird uns immer klarer, dass es ein “Weiter so” nicht geben kann – weder im Verkehr, noch im Konsum. Die Hymne dazu ist das Lied von Alligatoah und heißt “Lass liegen”.
In der tiefen Pampa kann richtig durchatmen, das Grün sehen und die Vögel hören. Kein Geruch von Benzin, kein Hupen und kein Stau. Ja sogar das Wort “Waldbaden” hat es in den modernen Wortschatz geschafft und meint, dass man es genießt, einfach im Wald zu sitzen und die Umwelt zu erfahren – mit Sound, dem Grün und dem Geruch.
Ein schöner neuer Trend, wie ich finde. Nur der Weg dahin, stellt eine Hürde dar. Das Auto? Okay Bahn und dann mit Fahrrad, aber das Gepäck? Ein E-Auto! Laden? Ein Dilemma.