High-Tech-Kunst mit Metall
Die Kunstszene ist kreativ, das ist schon in der DNA der Kunst angelegt. Neuerdings gibt es aber immer mehr Fräskunst.
Viele Menschen verstehen unter Kunst die Malerei. Vielleicht kommt der eine oder die andere noch auf die Idee, dass auch Skulpturen unter Kunst fallen. Dann wird es aber schon leer im Vorstellungsraum der Menschen. Doch Kunst kann so unglaublich viel mehr. Es beginnt schon mit der Technik des Malens. Wo die klassischen Kunstschaffenden mit Pinsel und Spachtel arbeiten, gehen einige Künstler*innen – auch in Berlin – mit Farbeimern oder Wischtechniken voran. Ja, das stimmt, auch das ist eigentlich bekannt. Die Kunst bedient sich auch der Techniken der Industrie. Wer schon mal auf den nicht ganz so bequemen Stühlen einiger Kneipen saß, die aus Industrieschrott bestanden, weiß, wovon ich schreibe.
Ist es womöglich eine Eigenart der Kunst, dass sie sich der Techniken der Moderne erst so langsam annimmt. Die erwähnten Stühle kamen in den 90ern auf. Die Spraytechnik der Streetart war hierzulande ein Ding der 80er und inzwischen, so erscheint es mir zumindest, ist eine neue Form der Kunst virulent: Das Fräsen von Metall.
Während Holz als Werkstoff nur selten Verwendung findet, ist Metall immer mehr auf dem Vormarsch. Dabei handelt es sich um eine rein subjektive Einschätzung. Zu Halloween fiel es mir auf, da hier einige Frästechniken genutzt wurden, um das Gruselfeeling zu starten. Bei einer Party im Brandenburgischen nutzte man Frästechnik, um dem Metall einen Grusel-Effekt zu verleihen. Ein Gesicht wurde in das Metall eingelassen, aber so detailliert, dass es einen kleinen Schockeffekt vermittelte. Das Kunstblut floss darin so realistisch, dass man glauben konnte, der Terminator hätte sich höchstpersönlich zu einer Halloween-Tat verleiten lassen.
Ein Bild konnte ich leider nicht machen, da das Blitzlichtgewitter nur tachioskopische Blicke zuließ. Zusammen mit dem Metall war das ein besonderer Effekt. Die Welt der Kunst ist vielfältig und geht ständig neue Wege. Ist der aktuelle Weg nun der mit Metallbearbeitung auf höherer Ebene?
Erst kürzlich entdeckte ich Kunstwerke, die mir aus dem 3D-Drucker erschienen. Doch dafür waren sie zu fein gearbeitet. Es waren filigrane Muster, die zwar einfarbig waren, aber das Schattenspiel perfektionierten. Körper entstehen, Landschaften mag man erahnen und Formationen stellen das Auge vor ungewohnte Ansichten.
Das Konzept hat einen Fachbegriff: CNC Fräsen. Den Plan des Kunstwerks übergibt man eine Zerspanungsmaschine. Damit kann man das CNC Fräsen lassen; falls die Künstlerin oder der Künstler sich damit beschäftigen wollen. Die Technik ist faszinierend, aber wohl auch nicht ganz billig. Die Maschinen dafür sind Hightech, die auch ihren Preis fordern. Dabei bestimmt auch die Größe eines solchen Kunstobjekts den Preis. Mit der Maschine lassen sich Metalle bis hin zum Stahl bearbeiten, aber Kunststoffe oder Holz sind gleichfalls möglich.