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Konservative Ideologie: Auto als Fetisch & der Bau der a- a- A100

Was ist das nur mit diesen Leuten, die im rechtspolitischen Feld herum hetzen? 😉 Ich meine springen … ich meine, was gibt es da für eine seltsame Verbindung zwischen ihnen und dem Auto? Es gibt einen Begriff für eine solche Verbindung zu einem Gegenstand: Fetisch! Die Anstrengungen dafür, der unbeirrbare Wille, dem Auto den Weg zu bereiten, spricht das nicht dafür? Heute wenden wir unseren Blick mal auf den Ausbau der A100. Komm mit und erhebe Dich über den Zweifel. Erlange Verständnis für die Welt, wie sie ist. Komm mit auf eine Reise, die Dich über den Rand der bekannten Welt wirft und Dir hinterherruft: Ich habe es Dir doch immer wieder gesagt!

Wo heute noch Wohnhäuser stehen, wo Clubs die postmoderne Kultur pflegen und räudiges Grün sich wagt, aus dem kargen Boden zu erheben, wird eine Betonrampe gebaut. Wie eine gigantische Auffahrt zermalmt der Autobahnbau das Leben selbst. Der Platz für die Menschen wird dem korrupten Gott der Lobbyinteressen dargebracht, denn ihre Existenz ist Ausdruck eines Denkens, das in der Postmoderne als anachronistisch erscheint.

Das letzte Aufbäumen der alten Eliten, die ihre eigenen Ideale verschachert haben, exemplifiziert sich genau hier im Autobahnbau. Ist es ein Wunder, dass die Parteien des politischen Egoismus, namentlich “FDP, CDU[en] und AfD” für die Zerstörung gewachsener Strukturen votieren? In ihrer Vorstellung ist eine Autobahn ein Moment des Fortschritts, zumindest wollen sie das gerne denken. Kaum vergessen werden die Parteispenden der Autolobby für die Umsetzung ihrer Vorstellungen von Verkehr. Dass das gelingt, zeigt der stetig wachsende Autoverkehr, der auch gleich als Anlass genommen wird, um mehr Autobahnen zu bauen. Angeheizt durch die Tatsache, dass Straßen mehr Verkehr bedeuten. Das ist ausdrücklich kein Scheiß! Das ist das einzig mir bekannte Perpetuum mobile, natürlich gut geschmiert. Fazit: Mehr Autos, mehr Straße, mehr Autos, mehr Straße, …

Ja, ja. Ich weiß: die Wirtschaft. Die hiesige Religion, deren Rituale staatlich verordnet sind. Aber auf der anderen Seite steht das Klima. Denn Beton ist mit hohen CO2 Emissionen verbunden und der Verkehr wird dennoch mehr. Und ja, hast Du gehört, was “Ich-will-die-Vornamen-wissen”-Wegner dazu vorschlägt. Wir vergraben det Strässchen einfach und machen nen Sportplatz und so ne Solarpanel druff. Dann amortisiert sich det wieder mit der CO2-Dingens! So sprach er nicht, aber vorgeschlagen hat er es dennoch. Und natürlich hört sich der Plan bei wachem Verstande betrachtet an, als wäre er einer betrunkenen Stammtischrunde entsprungen. Solche schönen Spielereien dürfte Berlin übrigens selbst bezahlen. Das ist im Budget sicher drin. Kein Geld für soziale Projekte. Nee, wir müssen sparen! Keine Knete für die Anti-Faschismus-Arbeit. Niemals, das ist linke Ideologie mit der Demokratie und so! Kein Dinero für die Anti-Rassismus-Programme. Ich will die Vornamen wissen! Kein Zaster für Sozialarbeiter*innen quer durch Berlin. Nee, aber freuet Euch, Ihr Dummen, ihr werdet eine fortschrittliche Autobahn erhalten. Kniet nieder und seiet dankbar! Dann kauf ich mir ein Auto, parke es 22 Stunden am Tag irgendwo und kann mich dann im Stau an meinem neuen Podcast erfreuen. Dann muss ich natürlich noch eine halbe Stunde auf Parkplatzsuche gehen. Hat der Sack mir doch gerade den letzten Stellplatz in der Straße …

Das meiste Geld für die Verwirklichung eines Plans aus der Zeit des CSU-Verkehrsministers Peter Ramsauer schießt der Bund dazu. Der Bund baut diese Autobahn, denn Autobahnen sind Bundesstraßen. Und ja! Richtig gehört: der “Ungeziefer”-Ramsauer, dem Verweigerer der Nennung von Nebentätigkeiten und dem Inhaber einer achtseitigen Nebentätigkeitsliste bei Abgeordnetenwatch.

Wieso all das Geld für den Autobahnbau ausgeben? Hat es einen Fetisch für die Einwohner (sie bestehen auf das generisches Maskulinum) des Felds des politischen Egoismus? Es ist ein harter Belag für das heilige Auto mit seinen Kurven. Hat das Auto einen Bra? Das Auto, das für Jahrzehnte mit Frauenkörpern zur Schau gestellt wurde. Und ohne die feine Straße, kein Autochen im oberen Drehzahlmesser. Und wie war das noch mal mit dem Kompensationsverdacht bei der möglichen Unzulänglichkeit eines Phallus? Zugegeben, das ist ziemlich aus der Freud’schen Mottenkiste gegriffen, aber das ist der Begriff schließlich auch!

Und jetzt muss ich hier mal einen Fakt darlegen. Das Argument des fehlenden Geldes ist immer ein Scheinargument. Alles, was es für die Finanzierung braucht, ist ein politischer Wille. ‚Dafür haben wir kein Geld‘ klingt plausibler als fehlende Schilder, als Ablenkungsmaßnahmen oder die simple Gegenbehauptung, aber es ist doch nur vorgeschoben. Spätestens beim „Sondervermögen“ müsste das allen klar geworden sein. Denn es ist selbstverständlich genug Geld da, es wird nur für etwas anderes gebraucht. Für den Ausbau der Autobahnen beispielsweise. War der Chef des Auto-Lobbyverbands VDA für elf Jahre der ehemalige CDU-Verkehrsminister? Ja. Der Bau von Autobahnen ist eine Art Subvention für Freunde: Geld für ein Verkehrsmittel, das vor allem einer gewissen Branche dient, ansonsten die Luft verschmutzt, die Anzahl der Verkehrstoten erhöht und so unglaublich bequem ist. Sofern der Parkplatz direkt vor der Tür ist. Und man muss nicht mit den anderen Idioten in der S-Bahn fahren. Das ist ja schon irgendwie ekelig, oder? Da muss man selbstverständlich ein Auto haben.

Die Zeit ist ja ein wichtiger Faktor, das ließe sich ja mit dem Ausbau der Öffis kompensieren. Der Transport von Sprudelkästen. Also dafür brauche ich unbedingt eine Autobahn. Zum Glück wohnt man aber nicht an der Autobahn, denn das ist ja schon mit Dreck und Lärm verbunden. Heidewitzka.

Die Kosten. Ja, weißt Du die Kosten. Es wird teuer. Nicht nur der Bau, auch der Erhalt. Ich meine, was kostet es wohl, eine Autobahn über ein Einkaufszentrum zu führen und sicherzustellen, dass das Teil nicht einstürzt. Aber bis dahin schmelzen die Fahrbahnen wieder im Sommer regelmäßiger. Hey, vielleicht wird es der Oasenzubringer durch die Wüste Brandenburg. Aber es sinkt ja der Grundwasserspiegel nicht wegen der Autobahn, sondern weil wir so viel Wasser verbrauchen! So eine Autobahn braucht ja auch nicht gerade wenig Wasser. Und wenn es jetzt dann wärmer wird, dann brauchen wir doch aber noch mehr Wasser? Dann wird halt das Duschen und Waschen beschränkt, niemals dürfte Wasserknappheit die Wirtschaft beeinträchtigen. Das wird der Gott Mammon uns bitter strafen. Na gut, nicht die Wohlhabenden – nur die unteren Schichten. Fürs Erste kostet uns der feuchte konservative Traum natürlich mehr als geplant. Schon jetzt haben sich die Kosten mehr als verdoppelt. Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan steht unter Autobahnbau für die Abschnitte 16 und 17 der A 100 in Berlin die schöne Summe von 1,53 Milliarden Euro. Wie viele Wohnungen könnte man damit wohl bauen, vor allem wenn man die Bauressourcen dafür verwenden würde.

Es darf nicht sein, dass dieses verkehrstechnische Monument – sollten wir es den Wegner-Wissing Drive nennen (‚double double u‘)? – von irgendwelchen Einheimischen verhindert wird. Und einfach mal als Anti-Kampagne da vorbeilaufen. Das erdreiste Dich mal, denn das Polizeirecht wurde geändert. Jetzt gilt das als unangemeldete Demonstration und das macht maximal 1.000 Euro. Haste nicht? Wusstest Du, dass man sich mit Geld von einer Strafe freikaufen kann. Dafür kann man in den Knast, wenn man kein Geld für die Strafe hat. Das Leben muss schließlich Konsequenzen haben, also für die anderen, die kein ausreichend Geld ihr Eigen nennen!

Aber man kann spenden für diejenigen, die sich gegen diese spezielle Windmühle stemmen.

Und dann noch die dummen Radfahrenden. Sollen Sie sich doch Autos kaufen! In der Schlange vor der Kita ist noch für ein Auto Platz!

Ein Gedanke zu „Konservative Ideologie: Auto als Fetisch & der Bau der a- a- A100

  • Kräcki

    Stimmt schon. Aber viel zu lang der Text.

    Antwort

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