Polizei-Einsatz im Nordkiez
Am Wochenende ging es heiß her im Nordkiez in Friedrichshain – aber es gab keine Verletzten.
Offensichtlich begann alles mit einer Anzeige wegen Drogenkonsums im Nordkiez von Friedrichshain. Vor allem in der Rigaer Straße finden sich viele Freunde der linken Szene, die zuweilen ein gestörtes Verhältnis zur Polizei haben. In der Rigaer Straße finden sich auch einige Kneipen und Vereinsheime von linkspolitischen Organisationen.
Diese Leute, so mein Eindruck, sind im überwiegenden Großteil nicht gewalttätig, doch es gibt natürlich Ausnahmen. Am Samstag verketteten sich nach der Anzeige wegen Drogenkonsums die Ereignisse.
Die Polizei hat dann wohl eine Person kontrolliert, die gesucht und gegen die ein Haftbefehl erlassen wurde. Dies hat sich offenbar blitzschnell herumgesprochen und die Leute aus den Kneipen strömten herbei, teils um die Verhaftung zu verhindern.
Die Polizei reagierte mit Platzverweisen und überprüfte bei etlichen Menschen die Personalien. Die Situation eskalierte dann, als Pyrotechnik vom Dach flog und später brannte ein Porsche ab, wobei auch das Auto nebenan beschädigt wurde. Zudem wurde ein Müllcontainer angezündet – alles entlang der Rigaer Straße. Vor einigen Jahren brannte ein Mercedes-Benz komplett ab, die Brandspuren sind heute noch zu sehen, da dabei der Teer schmolz.
Die Aktion zeigt, dass die Leute offenbar nicht nur gut vernetzt sind, sondern auch, dass es ein Gewaltpotential gibt. Obwohl, und das muss man auch mal betonen, es keine Verletzten dabei gab! Dass sich der Hass auf Luxusgüter ergießt, hat m.E. auch mit der Verdrängung der linken Szene aus dem Nordkiez zu tun. Die Immobilien dort sind heiß begehrt und diese Sachlage bedroht die Lebenskultur, die ebenfalls mit den Charme Berlins ausmacht.
Die Gewalt, ob gegen Wohnungen, gegen Gegenstände oder gegen die Polizei, ist falsch! Das steht außer Frage, aber es ist auch ein Zeichen von Verdruss und Resignation unter dem Druck der Mietpreise, wie ich finde. Da man von politischer Gewalttat ausgeht, ermittelt in diesem Fall auch der Staatsschutz.
Aber der Nordkiez ist auch ein Zentrum für den linkspolitischen Pazifismus!
@admin ich finde deine antwort unbefriedigend, aber was will ich auch machen. mit einer vollausgerüsteten ausstattung und einer staatlichen legitimation gewalt in bestimmten fällen anwenden zu dürfen, halte ich es für fahrlässig schlechte zustände gewaltfrei lösen zu wollen (wie auch, man bekommt ja doch trotzdem pfefferspray ab, wenn man eine straße blockiert, wo menschenfeinde (zb. neonazis) demonstrieren wollen). aber mir ist auch bewusst, das im bürgerlichen verständnis die polizei und der staat “theoretisch” gute akteure sind. das sind sie meiner meinung nach nicht. so zu klarstellung.
In der Samariterstr. 31 gibt schöne leere!! Eigentumswohnungen direkt vom Eigentümer zu kaufen……
Gewalt ist wohl niemals die Lösung. Doch liegt das Gewaltmonopol in unserer Republik bei der Polizei. Und dagegen wehrt man sich am Besten ohne Gewalt und mit Gerichten. Auch wenn ich verstehe, was Du meinst und gar nicht sagen will, dass es das nicht gibt.
“die zuweilen ein gestörtes Verhältnis zur Polizei haben.” der polizei kritisch-feindlich gegenüber zu stehen ist zuweilen kein gestörtes verhältnis, sondern häufig notwenig (siehe polizeiwillkür und -gewalt, rassistische polizeikontrollen, unverhältnismäßige festnahmen, etc.). nur mal so. es ist ja nicht so, als wäre das ein spaß in der rigaer straße.
und weil du schon von falscher gewalt redest – ist die gewalt gegen menschen von seiten der polizei denn dann richtig oder gerecht? und wenn ja, wieso ist das sich-wehren dagegen dann falsch?