Silvio-Meier-Preis soll kommen
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will jedes Jahr den Silvio-Meier Preis vergeben. Wie das abläuft, hat nun der KuBi Ausschuss vorgeschlagen.
Schon seit 2012 ist die ehemalige Gabelsberger Straße in Silvio-Meier-Straße benannt, nun soll auch ein Silvio-Meier-Preis vergeben werden. Der Ausschuss für Kultur und Bildung, KuBi, hat das Procedere erarbeitet und der BVV (Bezirksverordnetenversammlung) vorgelegt.
Silvio Meier wurde am 21. November 1992 von Neonazis brutal abgestochen. Der damals 27jährige Silvio starb wegen eines Aufnähers, der von Nazis zur Schau getragen wurde. Daraus resultierte ein Streit zwischen zwei Gruppen, der eskalierte und zum Tod von Silvio Meier führte. Meier war schon in der DDR Zeit politisch aktiv und unterstützte die Friedensbewegung. Zudem war er journalistisch tätig. Er war Teil der Gruppe, die den “mOAning star” illegaler Weise herausbrachten. Er organisierte Konzerte in der Samariterkirche, unter anderen auch von Element of Crime. Bei einem dieser Konzerte 1987 überfielen Neonazis das Publikum. Er war darüber hinaus Teil der friedlichen Wende und klärte den Wahlbetrug der SED mit auf. Das ist nur ein kurzer Auszug seiner Biographie, die für ihn eine große Zukunft möglich gemacht hätte, wie ich finde.
Nun hat der KuBi Ausschuss des Bezirks die Vergabe des Silvio-Meier-Preises erarbeitet. Der Preis soll jedes Jahr vergeben werden und zwar an Personen oder Initiativen, die sich beim Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung einsetzen. Weil damals ein politischer Tathintergrund geleugnet wurde, steht der Preis auch für die institutionelle Leugnung und Verharmlosung rechter Gefahr.
Die Verleihung wird sowohl von der Bezirksverordnetenversammlung, als auch vom Bezirksamt durchgeführt. Er soll die Position des Bezirks verdeutlichen und die Zivilcourage fördern. Die zu ehrenden Personen werden vorgeschlagen oder können sich bewerben. Die Bewerbung muss schriftlich erfolgen und die Frist soll nach Bekanngabe zwei Monate andauern.
Die Jury soll auch Personen der BVV, des Bezirksamts, sowie aus der Zivilgesellschaft bestehen. Letztere sind vertreten durch die Initiative für ein aktives Gedenken, das Forum Erinnerungslandschaft Friedrichshain, die Opferberatung ReachOut, die mobile Beratung gegen Rechtsextremismus, VVN-BdA, den Mieterladen Kreuziger Straße, das Jugendwiderstandsmuseums, sowie nach erstmaliger Ausgabe, auch die Person oder Personen, die den Preis zuvor erhielten. Den Vorsitz übernimmt die BVV. Aber es darf kein Geld dafür fließen, die Jury muss ehrenamtlich arbeiten.
Die Jury soll einstimmig entscheiden, ist das nicht der Fall so hat jedes Mitglied eine Stimme und die Mehrheit entscheidet. Ansonsten entscheidet der oder die BVV-Vorsitzende. Die Ehrung soll jedes Jahr am 21. November in der Nähe der Samariter Straße stattfinden, da sich dort auch der Todesfall ereignete, so der Antrag.