Verkehr, Umweltschutz & Öffis ohne Ticket
Der Verkehr steigt mit der Zunahme der Bevölkerung mit all seinen Konsequenzen – was würde denn helfen?
Von Regierungsseite will man den Verkehr reduzieren und setzt in Friedrichshain-Kreuzberg auf das Rad. Derart hat man begonnen die Radwege zu renovieren und Neue zu errichten. Doch Berlin ist eben für den Autoverkehr ausgelegt, so meine Meinung, und nicht auf den Radverkehr. Das ist ein strukturelles Problem, dem man mit einer paar Radwegen nicht gerecht wird.
Vor allem der Autoverkehr belastet die Stadt, das kann man sehen, wenn man zu den Stoßzeiten beispielsweise an der Frankfurter Allee steht. In den meisten Fahrzeugen sitzt dabei jeweils nur eine Person und die Autos stehen Stange an Stange. Für die Radfahrenden sind dabei die Lkws besonders gefährlich, da man hierbei oftmals im Toten Winkel steht.
Berlin hat 2013 einen Luftreinhalteplan beschlossen, der noch bis 2017 läuft. Nach Ansicht der Stadtentwicklung hat Berlin damit die Schadstoffe wie Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol, Schwermetalle und den Feinstaub (PM2,5) gelöst.
Die Probleme lägen noch bei dem Ozon und der PM10 Feinstaub, was aber zurückgegangen sein soll. Das größte Problem sollen die Stickstoffdioxid-Werte sein, so der Senat. Tatsächlich ist die Frankfurter Allee Spitzenreiter bei den Belastungswerten in Berlin, so die Berliner Zeitung. Die Höchstwerte seien in Friedrichshain von Januar bis November an 34 Tagen überschritten worden. Das liegt aber auch mit der Großwetterlage zusammen, wenn der Wind Schadstoffe von der brandenburgischen Industrie her bläst. Tatsächlich liegt im Ranking des Bundesumweltamt die Messstation auf Platz 3 der schlimmsten Luftverschmutzung in deutschen Städten.
Doch der Verkehr bleibt die einzige Stellschraube des Senats bei diesem Thema. Und dabei setzt man neue Standards in der Industrie. Ich denke es wäre vielleicht sinnvoll sich für ein steuerbasierte BVG einzusetzen, denn damit könnte man auf einen Schlag eine Menge Leute aus den Autos holen, oder? Sicherlich werden viele immer noch Auto fahren, teils aus der Not heraus, teils aus Bequemlichkeit. Aber wenn BVG fahren “kostenlos” ist, dann führen bestimmt mehr.
Diese Anregung ist nicht neu, wurde aber vor allem von der Piratenpartei auf Tapet gebracht. Kostenlos wäre die BVG natürlich nicht, die Menschen in Berlin müssten dies mit einer Steuer bezahlen. Doch was ist mit den Touris? Sollten diese bezahlen? Dann wäre das System recht unsinnig, wie ich meine, denn dann bedürfte man wieder das ganze Bezahlsystem – von der Wartung der Ticketautomaten bis zu den Kontrollierenden gegen Schwarz Fahren. Alles Kosten, die man sich einsparen kann.
Von BVG Seite ist man interessiert, doch im Senat hat sich die Idee noch nicht durchgesetzt. Das Geld macht die Musik – denn zu teuer dürfte es nicht werden. Die Zahlen gehen von 130 Euro nach Berechnung der BVG bis zu 360 Euro pro Person und Jahr. Ob das Funktioniert oder nicht, dafür gibt es in beide Richtungen Beispiele. Ich finde ja 120 Euro ist die Schmerzgrenze; 10 Euro pro Monat und ich nutze die BVG so gut wie nie, weil ich lieber Fahrrad fahre…
Vielleicht aber würde es doch dazu führen, dass viele ihr Auto verkaufen würden, denn die stehen ja oftmals eh nur rum. Dafür gibt es ja inzwischen auch bequeme Möglichkeiten, wie das Onlineportal “Jetztautoverkaufen“, um sein Auto loszuwerden. Das kann man übrigens auch hier in der Sidebar ausfüllen um sein Auto zu verkaufen. In unserem Bezirk ist sowieso geplant, die Parkraumbewirtschaftung überall einzuführen 😉
Stimmt, das wäre auch eine Idee!
Warum nicht einfach 1 Euro Kurtaxe pro Tag für alle Hotelübernachtungen? Dann könnte man sich den Aufwand (Ticketautomaten, Kontrollen, …) ganz sparen. Die meisten Touristen würden das wahrscheinlich ohne weiteres akzeptiern, weil im Gegenzug die (deutlich höheren) Kosten für Tagestickets wegfallen würden.