Verkehrsveränderungen im Nordkiez
Die Errichtung von Pollern im Nordkiez führte zu einer Verlagerung des Verkehrs, der nicht allen schmeckt.
In der Samariterstraße wurden ja Poller aufgestellt, um den Verkehr etwas auszubremsen. Die gut gemeinte Idee hat aber einige Konsequenzen nach sich gezogen. Der Verkehr in der Bänschstraße stieg stark an, wie mir ein Anwohner berichtete. Um die Blockade zu umfahren, fahren nun viele durch die Bänschstraße und auch darauf wurde bereits reagiert. Hier darf man nur noch zehn Stundenkilometer schnell (oder langsam) fahren.
An den Pollern fanden sich aber Beschwerdezettel, die mir per Bild freundlicherweise zugesandt wurden. Darin beschweren sich Unbekannte, dass der Verkehr gestiegen sei. Durch die Blockade würden die Autos weitere Wege fahren und damit mehr CO2 ausstoßen. Das Ziel, den Autoverkehr zu reduzieren, sei nicht erreicht worden. Das präferierte Ziel seien die Einkaufsmöglichkeiten im Gewerbegebiet Storkower Straße. Außerdem wird kritisiert, dass man nicht vorab über die Einrichtung der Poller informiert wurde.
Des Weiteren, so ein Anwohner, würden die Autos nun vor allem an der Kita und einem Spielplatz vorbeifahren. Dort ist zwar auch Tempo 10, doch die Verkehrsbelästigung hätte zugenommen. Der Anwohner sieht daher nur eine Möglichkeit, den Verkehr zu beruhigen: Der gesamte Nordkiez sollte für den Autoverkehr gesperrt werden sollte. Derart müssten sich die Autos durch die Proskauer Straße quälen.
Ich wohne in der Bänschstrasse im Vorderhaus und kann bestätigen, dass sich der Verkehr hier nach den ersten paar Tagen wieder auf Normalniveau eingependelt hat.
Die Poller sind aus meiner Sicht ein voller Erfolg, denn sie haben schon jetzt den Verkehr im gesamten Kiez nachhaltig beruhigt.
Als Anwohner in der Schreinerstraße finde ich auch, dass die Maßnahmen viel gebracht haben.
Nach Installation der Poller war für 2 bis 3 Wochen zwar vor allem morgens enormer Verkehr in der Schreinerstraße zwischen Pettekofer- und Voigtstraße. Das waren wohl all die Verkehrsteilnehmer, die (bzw. deren Navigationsgeräte) erstmal lernen mussten. dass es man da nun nicht mehr durchfahren kann (auffällig: Montags war es am schlimmsten, das waren dann wohl Leute, die zum ersten Mal nach dem Sommerurlaub wieder zur Arbeit fuhren). Es war aber zu erwarten, dass es eine Zeit dauern würde, bis der eigentlich erwartete Effekt eintreten würde.
Mittlerweile hat es sich aber beruhigt und ich würde sagen, es ist im gesamten Kiez weniger Verkehr als vor Umsetzung der Maßnahmen; in der Schreinerstraße nach meinem Eindruck definitiv.
Angenehm ist vor allem. dass man nun einigermaßen konfliktfrei und mit deutlich weniger Gefährdung per Fahrrad die Pettenkoferstraße hoch und runter fahren kann.
Als Anwohner sehe ich durchaus einen positiven Effekt der Poller. Gerade die Geschwindigkeit hat abgenommen. Es dauert allerdings noch eine Weile, bis sich dies bei allen rum gesprochen hat. Die Strecke über die Bänschstraße ist ja deutlich langsamer als an der Proskauer abzubiegen. Das entfernen von Autos aus dem Kiez fände ich Klasse zumal ein Großteil der Autos kaum bewegt wird. Allerdings halte ich einen solchen radikalen Schritt derzeit noch für unrealistisch. Es ist allerdings eine Wonne die verwirrten Autofahrer des Durchgangsverkehrs an der Kreuzung Voigtstraße/Schreinerstraße zu sehen.